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„Der fette Kater“ stellt ebenso große und kleine Auflagen als Taschenbuch oder Hardcover her und produziert auch E-Books mit Korrekturlesung und Lektorat!
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Doch die Oper bedient eine Sonderstellung: Hier kann ebenso das Stehen in der Tradition verehrt werden, so finden vernommene Klänge der Vergangenheit in den nostalgischen Rezipienten der Gegenwart Schwingkörper. Der Genuss ersteht in der Kenntnis der genauen Ausformung der Ausführung.
Der Versuch einer Kombination in der Zwischenstellung ist eine schwere Aufgabe – ein Stolperstrick der mit Halbschritten schwerlich zu überwinden ist. Veränderungen an der Oberfläche wirken zu Beginn faszinierend, hier die Wiener Moderne als Exponat auf der Bühne, präzise und faszinierend als Bild ausgeführt. Hier finden sich Klimt, Schiele und weitere Künstler ihrer Zeit. Die Entwicklung an der Oberfläche hält aber nicht lange und führt in die Oberflächlichkeit. Jede Konstellation auf der Bühne verkommt zur austauschbaren Gegenprobe zu Wagner. Der fin de siecle im Irrenhaus, macht den sonst gemächlich erscheinenden Parsifal zum Manifest der Lethargie. Amfortas als katatonischer König der Irren, die sich im Wahn um den Gral als Leidensgemeinschaft findet. Gurnemanz als Arzt, der sie therapiert und den Glauben befreit. Selbstverständlich im Patriachat der Wiener Moderne in der Hierarchie über dem Gralskönig.
Hermanes versucht sich in der Verknappung der visuellen Entwicklung seines Parzival – die drei Akte enden im Stillstand. Die Gesänge zweier nebeneinander still verharrender Herren, Parzival und Gurnemanz, lässt Zweifel daran offen, ob hier das „Gesamtkunstwerk“ aufgebrochen werden soll oder bloßer Entwicklungsmangel im erlösenden Ende Ausgang findet. Hier stimmt der Syllogismus über die Achse Wahnsinn-Rationalität und Rationalität-Religiosität nicht. Denn der Begriff Rationalität bedient verschiedene semantische Felder, der Gral als Krönung des Hirns auf der Bühne verkommt so zur Obskurität. Die Konzepte schließen sich wie hier wiederholt nicht und wirken nicht vervollständigt.
Dem entgegen arbeiten Musiker und Besetzung auf dem Niveau der Wiener Staatsoper, wie an anderen Stellen mehrfach gelobt: präzise und in Vollendung, jeder Bychkov vorgegebener Varianz folgend, in seelischer Verbundenheit mit dem Publikum, das dessen Dirigentschaft bedingt goutiert.
Wagners Gesamtkunstwerk zerbricht an mangelnder Befähigung visuelle und auditive Kanäle zu formieren und zu akkordieren. Abgesehen vom teilweise liegenden Ensemble, wurde hier eine beliebige Choreografie und Inszenierung von Rittern ohne Veränderung auf leidende Wiener Künstler übertragen – zur Freude des Wien-Marketings. Dennoch kann man sich nach dem ersten Staunen zurücklehnen die Augen schließen und sich am akustisch einwandfreien Parsifal erfreuen.
Noch eine Anmerkung zur „Karten-Lotterie“ der Wiener Staatsoper bei Premieren:
Mutmaßlich einen Weg zu finden, Gesellschaftsträger und Kritiker wohlwollen im Raum zu positionieren entspricht ebenso den Herrschaftsstrukturen der Wiener Moderne – sehr stimmig mit der aktuellen Inszenierung.